Pressemitteilung:
Karlsruhe – 19.04.2021 – Das Journalismus Startup Articlett launcht eine App, die journalistische Bezahlinhalte und frei verfügbare Texte verschiedener Medien in einem Angebot kombiniert. Das Angebot für Bezahlinhalte ist für alle Studierende zugänglich und vorerst komplett kostenfrei.
Articlett setzt dabei auf ein neuartiges Wörterabo – vergleichbar mit einem Mobilfunkvertrag. Nutzer:innen können -gemäß ihrem Leseverhalten- einen Tarif buchen, der ein bestimmtes Kontingent an Wörtern beinhaltet. Diese Wörter können für alle Bezahlinhalte von Kooperationspartner:innen genutzt werden. Einmal mit Wörtern gekaufte Artikel können immer wieder gelesen werden, ohne dass dafür erneut Wörter abgezogen werden. Das Startup möchte damit Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, ein Journalismus Erlebnis bieten, das speziell auf ihre Nutzungsgewohnheiten zugeschnitten ist. Gerade innerhalb dieser Zielgruppe fällt es Zeitungen und Magazinen schwer, Leser:innen mit eigenen Bezahlangeboten zu überzeugen.
„Zur Markteinführung wird Articlett mit Unterstützung unserer Kooperationspartner:innen vorerst kostenlos sein. Wir möchten Leser:innen die Möglichkeit geben, unsere Vision für Journalismus ausführlich zu testen und gemeinsam mit ihnen weiterentwickeln. Kostenpflichtige Tarife werden wir voraussichtlich gegen Ende des Jahres anbieten“ sagt Gründer Jonas Lerch.
Articlett hat Kooperationen mit: taz, Perspective Daily, Mittelbayerische Zeitung, Süddeutsche Zeitung (kostenlose Inhalte), Missy Magazine, Science Notes, Tagesschau und jetzt.de Weitere Verhandlungen laufen bereits, sodass der inhaltliche Umfang in Kürze ausgebaut wird.
Die App ist für Android und iOS erhältlich. Studierende können nach Anmeldung mit ihrer UniMailadresse auf die Bezahlinhalte der Kooperationspartner:innen zugreifen. Dazu erhalten sie das Basic Abo mit 25.000 Wörtern pro Monat. „Grundsätzlich ist unser Angebot offen für alle. Die App lässt sich auch ohne Anmeldung mit kostenfreien Inhalten nutzen. Die Bezahlinhalte können wir vorerst aber nur Studierenden anbieten.“ betont Gründer Raphael Fritz.
Außerdem haben die Gründer:innen Filterblasen den Kampf angesagt: „Natürlich ist Personalisierung ein bereicherndes Feature, das in der Realität jedoch oft zu ernsthaften Problemen bis hin zu gesellschaftlicher Polarisierung führt. Einmal in der Filterblase gefangen, haben Leser:innen keine Kontrolle mehr darüber, welche Inhalte Ihnen angezeigt werden und warum. Das möchten wir anders machen. Wir arbeiten an personalisierten Inhaltsvorschlägen, die sich jederzeit ein- und ausschalten lassen. Wir möchten so das Beste aus beiden Welten verbinden: Vorschläge aus dem eigenen Interessenkreis aber auch Inspiration und Ansichten, die darüber hinausgehen.“ erklärt Gründerin Nadezhda Prodanova.
Articlett setzt sich aus einem Medienwissenschaftler (Jonas Lerch) und zwei Informatiker:innen (Nadezhda Prodanova und Raphael Fritz) zusammen. Zusammengefunden hat sich das Team im Umfeld des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und arbeitet seit Anfang 2020 an dem Vorhaben.
Unterstützt wird das Projekt, durch eine EXIST Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, sowie dem CyberLab Karlsruhe, dem IT-Inkubator des Landes Baden-Württembergs.