Amazon im Dienstleistungsformat – anyhelpnow

Hallo Sascha, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei anyhelpnow kurz vor:

Gerne doch! Ich bin Sascha Schick, Gründer und CEO von anyhelpnow. Nachdem ich lange als Global Director Digitalization & IT bei einem internationalen Konzern gearbeitet habe, setzte ich mir das Ziel, mein eigenes Unternehmen aufzubauen. Bereits vor 11 Jahren habe ich mein erstes Start-up mit zwei Kollegen gegründet und nun 9 Jahre später das zweite: die Dienstleistungsvermittlung anyhelpnow.

Meine Kollegschaft besteht aus dem Management-Team, liebevoll als A-Team getauft, weiteren Freunden, Werkstudierende und Praktikant:innen.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?

anyhelpnow ist eine Plattform, die Menschen zusammenbringt. Menschen, die eine Dienstleistung suchen mit Menschen, die diesen Service erbringen können. Dienstleistungen vom Wechsel des Autoreifens über Kosmetikbehandlungen oder Finanzberatungen bis hin zur Yogastunde und Ernährungsberatungen. Vor Ort und Online über Video-Chat. Unser Ziel ist deutlich: Dienstleistungen sollen so simpel und einfach buchbar werden wie Sneaker im Internet zu bestellen.

Welches Problem wollt Ihr mit anyhelpnow lösen?

Mehrere zeitgleich: Zum einen entlasten wir Dienstleister:innen, da wir über unsere Plattform viele der bürokratischen Aufgaben abnehmen. Insbesondere für Branchen wie das Handwerk ist das attraktiv. Zeitgleich bieten wir den Unternehmen ein höhere Online-Sichtbarkeit und generieren dadurch mehr Umsatz. Aufseiten der Kund:innen machen wir den Zugang zu Dienstleistungen leichter: sei es durch das schnelle Buchen oder auch die Option, einige der Services über Videochat in Anspruch zu nehmen. Somit soll anyhelpnow die erste Anlaufstelle für Dienstleistungen jeder Art werden.

Wie ist die Idee zu anyhelpnow entstanden?

In meinem vorherigen Beruf war ich viel auf Reisen und für die Märkte in Asien und Amerika verantwortlich. Während der Pandemie konnte ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen und mir wurde erneut bewusst, wie sehr ich das vermisst habe. Insbesondere als mein Sohn mich bat, öfter zu Hause zu sein. Mir war also klar: Ich möchte wieder mehr bei meiner Familie sein.

Rund um Weihnachten ist bei uns zu Hause dann die Heizung ausgefallen. Es gibt wohl keinen schlechteren Zeitpunkt, denn dann einen passenden Handwerkstermin zu bekommen, stellt sich als unmöglich heraus. Also dachte ich mir: „Was braucht es, um Services einfacher und schneller zugänglich zu machen?“ Es gibt einige Plattformen, aber die richtige zu finden und zeitgleich noch den passenden Dienstleister – das war nicht möglich. Die Tatsache, dass ich danach bei meinen Schwiegereltern duschen musste hat mich in der Idee nur bestärkt.

Wie würdest Du Deiner Großmutter anyhelpnow erklären?

Puh… gute Frage. Großmütter sind in der Regel nicht ganz so digital-affin. Aber die Hilfeleistung selbst erklärt das Prinzip. Wenn du jemanden brauchst, der dir hilft, den Garten umzugraben, dann findest du das unter anyhelpnow.com. Gleiches gilt für einkaufen gehen oder Haushalt machen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?

Wir sind zwar immer wieder auf Rückschläge und neue Ideen gestoßen, dennoch hat sich an unserem prinzipiellen Konzept nichts geändert. Während die Idee zwar die gleiche bleibt, haben sich die Umsetzungen und die Priorisierungen der Features monatlich angepasst. Unser Konzept hat sich erweitert und so nicht nur einen B2B, sondern auch einen B2C-Marktplatz aufgebaut.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell?

Wir bieten für Kund:innen leichten und schnellen Zugang für Services aller Art, Unternehmen eine neue Umsatzstrategie und denken Dienstleistungen im Allgemeinen anders. anyhelpnow funktioniert auf drei Ebenen: Kund:innen, Helfende und Profis (Unternehmen). Alle registrieren sich kostenlos auf der Seite und profitieren von verschiedenen Vorteilen.

Kommt es zu einem erfolgreichen Match zwischen Hilfesuchenden und Hilfegebenden, berechnen wir 7 % Transaktionsgebühren auf der Seite des Dienstleisters. Wenn also beispielsweise ein Kunde bei einer Gärtnerin einen Heckenschnitt für 100 € bucht, bekommen wir 7 € von diesem Umsatz.

Wie genau hat sich anyhelpnow seit der Gründung entwickelt?

Von einer theoretischen Idee mit einem Businessplan in 2022 zu einem MVP-Plattform in 2023 – zum Full release mit über 800 registrierten Unternehmen Anfang 2024 – und wir wachsen täglich weiter.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen?

Unser Team besteht insgesamt aus 15 Personen. Vom 4-köpfige Managementbereich über Sales & Marketing, Forschung & Entwicklung bis hin zu Werkstudierenden.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?

!!! Plakatwerbeaktion – super teuer gewesen und nur 12 Registrierungen erhalten.

Ein absoluter FLOPPPPPPP!!!

Was habt Ihr daraus gelernt?

Immer zuerst austesten, bevor wir mit größeren Budgets Werbung platzieren und nicht nur auf unser Gefühl hören, sondern mehr Fakten vorab evaluieren.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?

Team, beste Truppe der Welt – super Zusammenhalt und immer Spaß bei der Arbeit!

Wie ist Euer Startup finanziert?

Mein Eigenkapital & Bankenfinanzierungsrunde.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?

Mein realistisches Wunschszenario ist deutlich: Bis Ende dieses Jahres gelingt uns eine deutschlandweite Abdeckung mit Matches zwischen Hilfesuchenden und Hilfegebenden; seien das nun Unternehmen oder Helfende für unsere Top 5 Kategorien. In den nächsten fünf Jahren entwickeln wir uns dann schließlich zur marktführenden digitalen Anlaufstelle für alle Services in der D-A-CH-Region.

Vielen Dank für das Interview.

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