Linetrack sorgt für unternehmensübergreifende Projektverfolgung

Hallo Michael, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Linetrack kurz vor:

Wir von Linetrack sind 4 Gründer:

  1. Michael Sindlinger, 27 (Ausbildung als Werkzeugmechaniker, B.Eng. Maschinenbau, M.Sc. Technologiemanagement)
  2. Thomas Sindlinger, 25 (Ausbildung als Technischer Modellbauer, B.Eng. Maschinenbau
  3. Dominik Ratzel, 29 (Ausbildung als Elektroniker für Gebäude- und Energietechnik, B.A. Medieninformatik)
  4. Marius Walz, 31 (Ausbildung als Technischer Modellbauer, B.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen, M.Eng. Wirtschaftsingenieurwesen)

Marius, Thomas und ich sind das erfolgreiche Ergebnis einer Patchwork-Familie und haben schon im Kindesalter mit Dominik genetzwerkt. Deshalb wissen wir genau, was es heißt, zusammen Herausforderungen zu überwinden und trotz unterschiedlichen Charakterzügen Kompromisse einzugehen und schnell Lösungen zu finden.

Durch unsere erfolgreichen, technischen Berufsausbildungen und ergänzenden Studiengänge (Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurswesen, Informatik) verfügen wir über das richtige Industrie- Know-how. Das ermöglicht uns die Herausforderungen der Kunden genau zu verstehen und die Lösung dafür umzusetzen.

Zusammen sind wir nicht nur ein unschlagbares Tech-Team, sondern auch ein dynamisches Bündel aus langjähriger Freundschaft und gemeinsamen Wurzeln eines schwäbischen Dorfes. 🚀💻

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Mit Linetrack haben wir eine browserbasierte Trackingplattform für unternehmensübergreifende Projekte im Manufacturing entwickelt. Aktuelle Projektinformationen wie z.B. der aktuelle Fortschritt einzelner Aufgaben werden automatisiert bei Lieferanten und Dienstleistern eingesammelt, compliance-gerecht aufbereitet und dem Projektleiter zur Verfügung gestellt.

Welches Problem wollt Ihr mit Linetrack lösen?

Stellen Sie sich vor, Sie sind im B2B-Markt tätig und bestellen ein komplexes Produkt wie beispielsweise ein Spritzgusswerkzeug. Sie erhalten nach der Bestellung eine Auftragsbestätigung mit einem Versandtermin der weit in der Zukunft liegt. Bis zum eigentlichen Versand erhalten Sie keine weiteren Informationen über den aktuellen Status Ihrer Bestellung und hoffen, dass die Bestellung rechtzeitig eintreffen wird. Der aktuelle Status solcher Produkte ist jedoch für alle beteiligten Unternehmen in der Lieferkette für eine sichere Zeit- und Kostenplanung essenziell. Da dieser Informationsfluss weder digitalisiert noch standardisiert ist, ist der unternehmensinterne und unternehmensübergreifende Austausch unübersichtlicher, lokal gespeicherter Excel-Listen, sowie Telefon- und Mail-Ping-Pong, die derzeitige Folge.

Mit Linetrack haben wir die Möglichkeit, Projekte individuell zu konfigurieren oder über eine Schnittstelle auf die Plattform zu laden (Z.B. Importieren von Excel-Listen oder MS Project Plänen). Innerhalb des erstellten Projekts werden Zuständigkeiten für verschiedene Projektabschnitte mit Fälligkeitsdatum klar verteilt. Alle beteiligten Akteure werden via E-Mail auf die Plattform eingeladen. Lieferanten erhalten über eine Kollaborationslizenz kostenfreien Zugang und können zudem von einer kurzen Videoschulung profitieren.

Durch die Reduzierung von Telefon- und Mail-Ping-Pong sorgen wir für eine Zeitersparnis und erhöhen die Planungssicherheit für den gesamten Projektverlauf, da alle relevanten Informationen in Echtzeit zur Verfügung stehen. Besonders in Bezug auf größere Projekte verhindert dies v.a. das Ausufern der Kosten.

Wie ist die Idee zu Linetrack entstanden ?

Während meiner Bachelorarbeit habe ich gemerkt, wie intransparent Informationen einerseits intern zwischen einzelnen Abteilungen und andererseits extern unternehmensübergreifend kommuniziert werden. Da war ich mir sicher: Dafür können wir eine effiziente Lösung entwickeln, die individuell eingesetzt werden kann und viel Zeit & Nerven spart.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Linetrack erklären ?

Linetrack ist wie ein digitaler Werkzeugkasten, der den Chefköchen in (großen) Fabriken hilft, die verschiedenen Zutaten für ihre speziellen Rezepte zu organisieren, damit die köstlichen Gerichte pünktlich auf den Tisch kommen, ohne dass ständig Zettel hin und her fliegen. 😉

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Ja, mehrmals. Aber im Grunde ist das auch nicht vermeidbar. Je mehr man sich mit den Bedürfnissen der Unternehmen und des Marktes auseinandersetzt, desto weiter entwickelt sich das ursprüngliche Konzept. Irgendwo muss man aber einen Startpunkt setzen, der als Basis dient. Ich sehe hier aber eigentlich nur Vorteile, da wir so genau auf die Schmerzpunkte der Industrie eingehen können und eine Art Heilmittel entwickeln.

Zusammenfassend könnte man sagen: „Be like Water“: Sei schnell und flexibel und beharr nicht auf deiner Ursprungsvorstellung, sondern passe dich den Gegebenheiten an.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Linetrack wird als SaaS Modell mit verschiedenen Lizenzen angeboten. Die Lizenzen unterscheiden sich je nach Berechtigungen (Administrative, sowie Schreibe- und Leserechte).

Wie genau hat sich Linetrack seit der Gründung entwickelt ?

Von der Idee zur heutigen Lösung ist einige Zeit vergangen. Wir durften unheimlich viel Unterstützung erfahren und haben viel Feedback erhalten, durch welches wir uns stets weiterentwickeln konnten und weiterhin können.

Zu Beginn war unsere Lösung sehr minimalistisch ausgelegt, da unser Gedanke war, die Leute mit nur 3 Klicks ans Ziel zu führen. Um die Anforderungen und Bedürfnisse vom Markt abdecken zu können, hat sich unsere Lösung zu einer unternehmensübergreifenden Projektmanagement Software entwickelt, die bspw. Gantt Charts, automatisierte Workflows oder Dashboards für relevante KPIs beinhaltet.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

  • Mitarbeiter: 4 (4 Gründer, 3 davon in Vollzeit); Zwischenzeitlich hatten wir einen Bacheloranden, der seine Abschlussarbeit bei uns geschrieben hat.
  • Umsatz: Seit Gründung der GmbH im Mai 2023 haben wir erste, kleinere Umsätze gemacht, genauere Angaben möchten wir hierzu jedoch nicht machen 😉

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

So richtig „schief“ gegangen ist bisher nichts. Rückblickend hatten wir aber trotz Studium und Co. keinen Plan, was es heißt, ein Unternehmen aufzubauen. Damit meine ich weitverbreitete Denkansätze wie:

  • „Erzähle niemandem von deiner Idee, sonst wird sie gestohlen.“
  • „Ein ausführlicher Businessplan ist Pflicht – und damit meine ich so ein Ding mit 60 Seiten.“
  • „Der Vertrieb startet, wenn das Produkt fertig ist.“

Das richtige Wissen, das bei erfahrenen Gründern bereits vorhanden ist, anzueignen, war definitiv eine Herausforderung. Die Kompetenzen zur Umsetzung hatten wir.

Der Fokus liegt eindeutig darauf die Lösung marktorientiert zu entwickeln und alle Stakeholder in diesen Prozess mit einzubeziehen, da haben wir am Anfang etwas Nachholbedarf gehabt.

„Tue Gutes und sprich darüber“: Es nützt niemandem, dass es eine tolle Lösung für ein Problem gibt, wenn Sie niemand kennt. Gezieltes Marketing & Sales – vor allem im B2B Bereich – ist ein wichtiges Instrument, dass wir ebenfalls erlernen mussten und noch weiter daran arbeiten.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Schnell und flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes einzugehen. Den MVP bereits frühzeitig mit der Zielgruppe und Investoren entwickeln, um die richtige Stoßrichtung zu kennen.

Gezielt die richtigen Leute ansprechen. Einerseits um die richtigen Leads zu generieren, andererseits um sein eigenes Netzwerk an Supportern zu stärken. Man muss nicht selbst alles können oder beherrschen. Oft reicht es aus, wenn man die richtigen Leute kennenlernt und sich verknüpfen und gegenseitig unterstützen kann.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Definitiv bei der Teamzusammensetzung!

Nicht nur durch unsere Kompetenzen und Erfahrungen ergänzen wir uns super, sondern vor allem durch Leidenschaft und Ausdauer dieses Projekt zu verfolgen und an sich und seinem Unternehmen zu arbeiten. Man kann nicht von Anfang an alle Skills haben und den Markt perfekt kennen, das wäre ein Irrglaube. Wer aber mit einem positiven Mindset, Motivation und Ehrgeiz dranbleibt, kann sich fast alles selbst erarbeiten und so zum Gesamterfolg im Team beitragen.

Netzwerken!

Ebenfalls sind wir rückblickend dankbar uns von Anfang an in die richtigen Netzwerke eingebracht zu haben und dort Kontakte zu knüpfen, die uns immer in kleinen Schritten voranbringen konnten. Es gibt immer jemanden, der jemanden kennt, der weiterhelfen kann. So sind wir auch zu unseren beiden Investoren für das BW Pre-Seed Programm gekommen.

Eine Buchempfehlung für das Thema Mindset für Gründungsinteressierte wäre unserer Meinung nach „Think and Grow Rich“ von Napoleon Hill.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Bis Ende August 2023 wurden wir durch das Förderprogramm „Junge Innovatoren“ vom Land Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Seit September 2023 finanzieren wir uns über das Finanzierungsprogramm „Start-up BW Pre-Seed“ und über erste Umsätze.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Aktuell befinden wir uns in den finalen Schritten, um Entwicklungskollaborationen mit OEMs zu starten. In diesen Kooperationen passen wir die Plattform an die individuellen Anforderungen des jeweiligen Unternehmens und des Wertschöpfungsnetzwerks an. Bis Ende des Jahres sollen diese Entwicklungen zu einer modulbasierten Standardlösung heranwachsen. So können Unternehmen in Zukunft auswählen, welche Module Ihnen für die erfolgreiche Realisierung Ihrer Projekte notwendig sind.

Gleichzeitig möchten wir im Zuge diese Projekte unser Entwickler- und Sales-Team erweitern.

Vielen Dank für das Interview.

Sehr gerne, vielen Dank für die Möglichkeit uns hier vorstellen zu dürfen. 😊

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