Hallo Tim, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei mentalport kurz vor:
Hi, vielen Dank für die Einladung. Wir sind ein querschnittliches Team bei mentalport, mit dem wir auch die volle Eigenentwicklung umsetzen. Zu unserem Gründerteam zählen unser CTO Jens Schehlmann, unser CPO Steven Jones und ich als CEO. Daneben haben wir ein wunderbares Development & Data Science Team, Psychologie-Team und Marketing-/Sales-Team.
Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen?
Natürlich, gerne! mentalport ist ein innovatives HealthTech-Startup, das sich auf das Management der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz spezialisiert hat. Wir bieten Unternehmen eine ganzheitliche Lösung, um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu verbessern, alle rechtliche Anforderungen zu erfüllen & bieten eine integrierte Management-Lösung.
Welches Problem wollt Ihr mit mentalport lösen?
Neben den enormen Ausfallzeiten durch mentale Gesundheit zählen vor allem die rechtlichen Anforderungen im psychischen Arbeitsschutz zu aktuellen Herausforderungen. In Deutschland haben mehr als 70 % der Unternehmen keine Rechtssicherheit in Bezug auf die psychische Gefährdungsbeurteilung, die nach §5 Arbeitsschutzgesetz bzw. durch die Fürsorgepflicht eine rechtliche Verpflichtung ist. Daneben haben Unternehmen keine Möglichkeit in Zeiten von hybrider Arbeit und New Work eine Schnittstelle zur Mitarbeiterebene zu nutzen, die individuelles Management von sowie die richtigen Metriken für mentale Gesundheit bietet.
Wie ist die Idee zu mentalport entstanden ?
Zunächst war die Idee aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass die Angebote für mentale Gesundheit nach wie vor nicht alltagstauglich sind. Wenn wir uns umsehen finden wir ausschließlich lineare, nicht adaptierte Lösungen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter mentalport erklären ?
mentalport ist wie ein persönlicher Coach für die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz. Wir helfen Unternehmen dabei, die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu managen, zu verbessern und sie dabei zu unterstützen, sich wohler und ausgeglichener zu fühlen.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Ja, ganz stark weil wir intensiv am Kernproblem der Unternehmen forschten. Das ist ja auch nichts, was uns jemand sagen kann, wenn wir diese Person fragen. Wir sind zunächst als B2C-App gestartet und haben dann vermehrt Anfragen von Unternehmen bekommen. Wir haben uns seitdem in die Richtung entwickelt, in der unserer Meinung nach das Kernrproblem des Schmerzes für Unternehmen ist.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Unser Geschäftsmodell basiert auf einem Abonnementmodell, bei dem Unternehmen für den Zugang zu unserer Web-Anwendung und den damit verbundenen Dienstleistungen eine monatliche fixe Gebühr zahlen. Etwa die psychische Gefährdungsbeurteilung kann zunächst kostenlos umgesetzt werden, mit nur wenigen Klicks. Aufbauende Services oder Buchungen werden je nach Nutzung in Rechnung gestellt bzw. abgerechnet. Unternehmen zahlen also nur für den Nutzen, den sie tatsächlich bekommen – und der kann enorm sein, wenn es z. B. darum geht, die Analysen zur Systemik der eigenen Organisation zu bekommen.
Wie genau hat sich mentalport seit der Gründung entwickelt ?
Seit der Gründung haben wir unser Team erheblich erweitert, unsere Technologie weiterentwickelt und unsere Kundenbasis ausgebaut. Wir haben auch Partnerschaften geschlossen, um unsere Reichweite zu vergrößern und unseren Nutzern einen noch größeren Mehrwert zu bieten. Wir haben nicht nur eine Pre-Seed-Finanzierung abgeschlossen, uns aber auch schon im Gründerteam verändert, um für künftige Aufgaben ideal aufgestellt zu sein.
Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?
Wir sind aktuell 14 Mitarbeitende im Team, inklusive Gründerteam.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
In den vergangenen Jahren sind wir mit einigen Herausforderungen konfrontiert gewesen, aber ich würde nicht sagen, dass etwas gründlich schief gegangen ist. Es gibt ja Murphy’s Law, was besagt, dass alles schief gehen wird, was schief gehen kann. Das ist sicherlich bei uns genauso eingetroffen wie bei anderen Start-ups. Aber ich denke es geht insbesondere darum, ruhig auf alle Herausforderungen zu reagieren. Wir wollten sicher in der technischen Entwicklung schneller sein und schneller zu einer noch größeren Kundenbasis kommen. Auch die Finanzierungsrunde hat sich aus unglaublichen Gründen um ein paar Monate verzögert.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Das größte Learning war, dass auf staatliche Programme zur Frühphasenfinanzierung zu verzichten ist bzw. dass das System nicht gut funktioniert. Ein anfänglicher Fokus auf das EXIST-Gründerstipendium kostete unheimlich viel Zeit und Kraft ohne nennenswertes Feedback oder verwertbare Ergebnisse. Schneller nach dem Maximum aus eigener Kraft zu streben war das Hauptlearning. Es ist auch wichtig, jederzeit genau zu reflektieren, mit wem ich gerade spreche.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Ich denke wir können sagen, dass wir auch viel richtig gemacht haben. Unser resilientes wie querschnittliches Team und der Fokus auf Customer Development sind denke ich unsere größten Stärken. Mit sehr wenig Budget mehrere professionelle Apps zu entwickeln ist sicherlich ein großer Erfolg.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Über eine pre-Seed Finanzierungsrunde (nicht BW pre-Seed). Wir arbeiten gerade an der Seed-Finanzierung.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
In erster Linie die Seed-Finanzierung und der Product-Market-Fit unserer Lösung. Wir bekommen gutes Feedback und merken, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Vielen Dank für das Interview.
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