Raus aus dem Schatten, rein ins Rampenlicht – Anbieter junger B2B-Plattformen rufen Branche zu mehr Selbstbewusstsein auf

Pressemitteilung:

Stuttgart, den 22.12.2021 – Das Jahr 2021 war nicht zuletzt ein Jahr der B2C-Plattformen. Befeuert durch die Pandemie, Teil-Lockdowns und den seit Jahren anhaltenden eCommerce-Trend haben sich viele Plattformen, die vor allem Endverbraucher und Anbieter verknüpfen, einen Namen gemacht. Finanzierungsrunden und Bewertungen in bisher kaum gekannter Höhe, stark wachsende Umsätze sowie hohe Medienpräsenz haben zu einem wahren Rausch in der Branche geführt. Dabei setzten die Gründer häufig auf Konzepte und Geschäftsmodelle, die bereits von anderen Anbietern in den USA und Großbritannien erprobt wurden. Im Gegensatz dazu fristen die allermeisten B2B-Pattformen, die zunehmend häufig von deutschen Gründern ins Leben gerufen werden, eher ein Nischendasein – auch aufgrund eigener Versäumnisse. Zum Jahreswechsel rufen führende Vertreter junger B2B-Plattformen ihre Kollegen zu höherem Selbstbewusstsein und mehr Präsenz in der Öffentlichkeit auf.

„Klappern gehört zum Geschäft“, bringt es Christoph Rößner kurz und prägnant auf den Punkt. Der Co-Gründer der Laserhub GmbH, die eine Plattform für Auftrags- und Bestellmanagement in der Blechbearbeitungsbranche entwickelt hat, fordert von seiner Branche mehr Bereitschaft die eigenen Geschäftsmodelle immer wieder zu erklären. „Ein Online-Angebot zur schnellen Auslieferung von Snacks und Getränken ist schnell erklärt, und jeder kann sich so ungefähr vorstellen, wo die Vorteile, Herausforderungen und Potentiale liegen. Im B2B-Umfeld ist dies etwas ganz anderes. Hier ist deutlich mehr Aufklärung und Erklärung gefragt.“

Rößner spricht hier aus eigener Erfahrung. Die Plattform Laserhub richtet sich sowohl an Unternehmen, die Blechteile benötigen – Handwerker, Maschinenbauer, Anlagenbauer und Konstrukteur, sowie an Unternehmen, die beispielsweise mit Lasermaschinen die entsprechenden Teile produzieren. Um hier einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, sind ausgefeilte Algorithmen, nahtlose Logistikprozesse und viel Expertenwissen nötig. Wie groß und anspruchsvoll diese Märkte sind, ist aber nur Insidern bekannt. „Wir adressieren mit unserer Plattform einen Markt, der alleine in Europa jährlich über 50 Milliarden Euro umsetzt“, berichtet Rößner. „Es hat schon eine Weile gedauert, bis wir verstanden haben, dass außerhalb der Branche nahezu niemand eine Ahnung von diesen Dimensionen hat. Seit wir diese aktiv kommunizieren, werden wir auch am Markt für potentielle Mitarbeiter wesentlich deutlicher wahrgenommen. Wir planen in Zukunft eine verstärkte Präsenz auf Messen, Kongresse und anderen Events – digital und vor Ort. Außerdem wollen und werden wir zunehmend Kunden besuchen um die Zusammenarbeit noch weiter zu verbessern. Unser eigenes Event-Format „Days of Metal“ wollen wir noch attraktiver machen und damit auf Tour gehen.“

Ganz ähnlich beschreibt Benjamin Reichenecker die Situation in seinem jungen Unternehmen. Seit rund einem Jahr ist er mit seinem Team und der B2B-Plattform Partscloud gestartet. Im Kern geht es Reichenecker mit Partscloud darum, mittelständischen Maschinenbauern und ähnlichen Unternehmen eine spannende Alternative zur klassischen Ersatzteillogistik zu bieten. Die Plattform bietet Cloud-basiert alle Funktionen einer Lösung für Ersatzteilmanagement und verbindet diese zugleich mit freien Ressourcen externer Logistikanbieter. Unternehmen können somit auf Wunsch ihr komplettes Ersatzteilgeschäft auslagern und mittels einer einfachen Online-Konsole überblicken. „Wenn ich bei Gesprächen kurz unser Business anreiße, dann sind die Reaktionen oft zurückhaltend. Wie spannend, kritisch und finanziell relevant kann schon das Ersatzteilgeschäft sein? Wenn ich dann aber noch zwei Sätze platzieren kann, lichtet sich der Nebel schnell. Ihre Gewinne erzielen Maschinen- und Anlagenbauer nicht mit Neumaschinen, sondern mit Ersatzteilen. Während nur 10-25% der Umsätze durch Ersatzteile erzielt werden, stehen diese für 85% der Margen. Nicht selten müssen Ersatzteile auch für die Kompensation von Verlusten im Neumaschinengeschäft herhalten“, erzählt Reichenecker. „Große Maschinenbauer machen in Deutschland teilweise mehrere hundert Millionen Euro Umsatz nur mit Ersatzteilen. Ihre Kunden sind dabei sehr anspruchsvoll, denn wenn eine Maschine steht, dann muss das Ersatzteil schnellstmöglich verfügbar sein. Andererseits können immense Kosten entstehen. Zugleich ist es für die Maschinenbauer sehr aufwändig und teuer, die entsprechenden Ressourcen und Strukturen vorzuhalten.“

Für Reichenecker und sein Team hat sich die Gründung als Glücksfall erwiesen. Nach wenigen Monaten wurden erste Interessenten gefunden, die nun prüfen, inwieweit sie das eigene Lager und eigene Ressourcen reduzieren und stattdessen auf die Plattform von Partscloud setzen wollen. Das große Plus von Reichenecker: Er selbst war jahrelang für das Ersatzteilmanagement eines deutschen Mittelständlers aktiv, kennt also die Sorgen und Nöte der Kunden aus eigener Erfahrung. „Ich behaupte, ein B2B-Startup erfolgreich voranzubringen erfordert ein hohes Maß an Branchenkenntnis. Sicherlich kommt man auch im B2C-Umfeld nicht ohne aus, aber ich denke, der B2B-Sektor ist hier noch kritischer, da die hier angebotenen Leistungen am Ende des Tages für den gesamten Betriebserfolg der Kunden essentiell ist. Man kann sich hier keine Fehler leisten. Oder um es anders zu sagen: Ein Turnschuh darf einen Tag später ankommen, das Bauteil eines Industrieroboters muss zu Schichtbeginn vor Ort sein“

Wie sehr es bei B2B-Plattformen auf Expertenwissen ankommt, davon kann Holger Röder ein Lied singen. Der Gründer von ScaleNC hat sich mit seiner Plattform eine Nische ausgesucht, bei der stetiges Lernen und Weiterbilden der Mitarbeiter unverzichtbar ist. Zusammen mit seinen Kollegen macht Röder auf seiner B2B-Plattform NC-Programmierung als Service verfügbar.

„Die Formulierung „as a Service“ ist ja seit vielen Jahren recht geläufig – nur NC-Programmierung as a Service ist wirklich etwas Neues. Und wie das eben oft so ist mit etwas Neuem: Es muss sich herumsprechen“, meint Röder. „Man muss sich vor Augen führen, welche zentrale Rolle NC-Programmierung in nahezu jeder industriellen Produktion spielt. Ist die Programmierung schlecht oder fehlerhaft, werden mangelhafte Teile produziert, die dann eben nicht zu Maschinen, Autos oder anderen Produkten zusammengebaut werden können“ erklärt Röder. „Die hochmodernen Maschinen sind ungemein leistungsstark und effizient. Um all ihre Vorteile zu nutzen ist eine optimale Programmierung gefragt – und das können nur die wenigsten.“

Röder setzt mit seinem Team gleich an zwei Stellen an: Er ermöglicht es metallverarbeitenden Betrieben, sich auf ihr Kerngeschäft zu fokussieren, indem sie die NC-Programmierung auf die Plattform von ScaleNC auslagern. Zugleich adressiert er ein Problem, das viele Unternehmen schmerzhaft kennengelernt haben: den Mangel an Fachkräften. Top geschulte NC-Programmierer sind rar gesät und vor allem für kleine Unternehmen kaum zu finden. Die Plattform von ScaleNC bietet hier einen Ausweg, indem sie einen Pool an Experten verfügbar macht.

„Auch als B2B-Plattform können wir abwechslungsreiche Arbeitsplätze bieten, Märkte mit starkem Wachstumspotential und ein internationales Umfeld. Zudem haben B2B-Plattformen oft den Vorteil, dass ihre Kunden sehr loyal und Schwankungen nicht so stark ausgeprägt sind wie im B2C-Bereich“, berichtet Röder. Rößner ergänzt: „Im B2C-Umfeld sehen wir mittlerweile doch sehr viele Angebote, die sich von Wettbewerbern nur marginal unterscheiden. Im B2B-Sektor gibt es hingegen noch die Chance für echte Innovation und Alleinstellung.“ Reichenecker ruft daher die Branche auf: „Der Markt der B2B-Plattformen steht in vielen Bereich noch am Anfang, die Chancen für wirklich signifikante Veränderungen sind hier wirklich groß. Auch wenn sich Vieles hier in vermeintlichen Nischen abspielt, so können hier für Gründer, Mitarbeiter und Investoren noch ganz große Räder gedreht werden.“

Über die ScaleNC GmbH

Erfahrung in Blechfertigung und CAD/CAM – und der Spirit eines Tech Start-ups: diese Kombination macht ScaleNC zum richtigen Partner für Fertigungsunternehmen. Wir ermöglichen unseren Kunden, das volle Potenzial Ihrer Maschinen zu nutzen und die Smart Factory Realität werden zu lassen. Dazu denken wir NC-Programmierung neu: als flexibles, hochspezialisiertes digitales Geschäftsmodell, ermöglicht durch eine hybride Lösung aus Experten und Software. Unsere Kunden sind Blechfertiger aus Leidenschaft. Sie stehen heute mit beiden Beinen fest in der Fertigungshalle – und denken gleichzeitig ans Morgen. Offenheit für Digitalisierung und Partnerschaften sowie die Neugier und der Mut, neue Wege zu gehen, zeichnen unsere Kunden aus: Unser Team aus Fertigungsspezialisten und Software-Entwicklern kennt die Herausforderungen bei der NC-Programmierung aus eigener Erfahrung. Mit dieser Erfahrung schaffen wir innovative Lösungen, bleiben aber stets offen für neue Impulse. Denn in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden verstehen wir uns nicht als Lieferant, sondern als Partner: Vertrauen und ein Austausch auf Augenhöhe sind für uns essenziell.

Über Laserhub

Die Laserhub GmbH ist ein B2B-Start-up aus Stuttgart, das eine vertikal integrierte, herstellerübergreifende Beschaffungsplattform für individuelle Metallteile entwickelt hat. Die Laserhub-Plattform deckt dabei Aufträge für die Bereiche Laserschneiden, Biegen, Rohrlaserschneiden und CNC-Drehen ab. Der smarte Algorithmus verknüpft für den Auftrag die individuellen Wünsche der Kunden mit den Ressourcen der Produzenten aus dem Laserhub-Netzwerk. Dadurch sinken für die Beschaffer sowohl die Prozess- als auch die Teilekosten als auch die Bestell- und Abwicklungsdauer. Der Vorteil für die Produzenten liegt in der Ausnutzung freier Fertigungsressourcen, was zu einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit führt. Laserhub tritt dabei für alle Beteiligten als einziger Vertragspartner auf und zeichnet sich für den gesamten Prozess verantwortlich: von der automatischen Angebotserstellung bis hin zur Auftragserteilung, Umsetzung, Logistik und Abrechnung. Laserhub beliefert Kunden aus Deutschland, Österreich und Frankreich. Zu den Kunden gehören sowohl klassische Handwerksbetriebe als auch zahlreiche Mittelständler (KMUs) und sogar etablierte DAX30-Konzerne.

Über Partscloud

PartsCloud wurde von zwei Ingenieuren gegründet, die nach langer Zeit in der Industrie davon überzeugt waren, dass die Ersatzteillogistik digitaler und einfacher funktionieren muss, als es im Moment noch der Standard ist. Dabei bauen wir auf unsere langjährige Erfahrung in der Logistik und im Ersatzteilbereich. Wir sind davon überzeugt, dass nur ein digitales Ersatzteilwesen auch in Zukunft den Ansprüchen von Kunden gerecht wird. Und wir sind ebenfalls davon überzeugt, dass die dafür notwendigen Werkzeuge nicht nur großen Konzernen zur Verfügung stehen sollten, sondern Firmen jeder Größe. Die Bestellung eines Ersatzteiles sollte sich nicht von jeder anderen Online-Bestellung unterschieden: digital, einfach, und weltweit verfügbar. Wir bauen dafür das industrielle Betriebssystem: wir verbinden alle notwendigen Schlüsselressourcen und machen diese für unsere Kunden verfügbar. Besonders am Herzen liegen uns dabei kleine und mittelständische Unternehmen.

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