Smart Meals – endlich richtig essen

Hallo Jeffrey, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Smart Meals kurz vor:

Mein Name ist Jeffrey und ich bin der Gründer und Geschäftsführer von Smart Meals. In dieser Funktion bin ich zuständig für so gut wie alles, was mit der Unternehmung zu tun hat.

Unterstützt werde ich dabei von meinem Kollegen Daniel. Er kümmert sich um das Produkt, also darum, wie der digitale Ernährungsberater funktioniert und dass er die richtigen Ergebnisse und Tipps auswirft. Außerdem entwickelt er zusammen mit den Köchen und Produzenten die Mahlzeiten.

Vielleicht möchtest Du uns ganz zu Beginn unseres Interviews Euer Startup Smart Meals kurz vorstellen ?

Smart Meals ist der Weg, gesunde und leckere, fertig zubereitete Mahlzeiten im Internet zu bestellen.

Unser digitaler Ernährungsberater gibt dem Kunden Auskunft darüber, wie er am besten sein Ziel erreicht und betreut ihn auf dem Weg dahin. Obendrauf liefern wir auch gleich die Mahlzeiten, die es dazu braucht. Fertig zubereitet, maßgeschneidert auf die Wünsche und Bedürfnisse, geliefert bis an die Tür.

Welches Problem wollt Ihr mit Smart Meals lösen ?

Steigender Leistungsdruck und Zeitnot machen es immer schwerer, sich gesund und vor allem bewusst zu ernähren. Obwohl wir mehr auf unsere Gesundheit und unser Aussehen achten denn je, fällt leckere und gesunde Ernährung dennoch schwerer denn je. Wir haben einfach nicht die Zeit.

Wie ist die Idee zu Smart Meals entstanden ?

Aus der Notwendigkeit in meinem eigenen Umfeld.

Ich habe früher studiert und gleichzeitig Bundesliga-Sport betrieben und war daher ständig unterwegs. 2 Trainings pro Tag, Uni-Vorlesungen oder Bib, abends und am Wochenende arbeiten, 200 – 400km zurücklegen am Tag. Das war mega stressig und um leisten zu können, musste ich einfach vorkochen, da ich nicht auf das angewiesen konnte, was man dann so am Straßenrand findet (Burger, Pizza, Döner). Meine Mitspieler haben sich regelmäßig während des Trainings übergeben, wenn sie vorher Fast Food gegessen hatten. 😊

Abends bei der Arbeit kam dann mal ein Kollege auf mich zu und fragte, ob ich auch für ihn vorkochen könne, da er den ganzen Tag unterwegs sei und keine Lust habe, zu kochen. Dann habe ich einige meiner Mitspieler und Kommilitonen drauf angesprochen und einige äußerten sich ähnlich. Also dachte ich mir „wie kann man das jetzt clever machen?“

Wie würdest Du Deiner Großmutter Smart Meals erklären ?

Oma, wir verkaufen Essen übers Internet. Die Leute können sich am Handy von uns erklären lassen, wie sie am besten essen sollen, um z.B. abzunehmen und wir schicken ihnen dann die Mahlzeiten zu, die Sinn machen und auf die sie Lust haben. Die sind fertig zubereitet und müssen nur noch erwärmt werden.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

JA! Am Anfang wollte ich noch selbst vorkochen und das Essen dann ausfahren. Wir haben uns angeschaut, wo wir nen gekühlten Transporter herbekommen, an welchen Tagen wir welche Orte abfahren können etc.

Dann habe ich irgendwann gemerkt, dass das vielleicht am Anfang und lokal noch funktionieren würde, aber halt kaum skalierbar ist.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, fixe Boxen zu bestellen. Also Boxen, die schon fertig zusammengestellt sind.

Innerhalb eines Abo-Modells können die Kunden allerdings die Boxen selbst zusammenstellen und sich vom digitalen Ernährungsberater betreuen lassen, um mit Unterstützung auf ihr Ziel hinzuarbeiten.

Subscription Service mit Recurring Revenue Modell also.

Wie genau hat sich Smart Meals seit der Gründung entwickelt ?

Gefühlt war es von Anfang bis jetzt immer schwer. Wir haben inzwischen auch ein Mal das gesamte Team tauschen müssen. Zwar nicht auf einmal, aber man merkt einfach nach einiger Zeit, für wen „Startup Life“ etwas ist und wer vielleicht lieber Angestellter oder klassischer Selbstständiger sein will.

Allerdings waren wir seit unserem Start erfolgreich genug, um immer mehr in die Außenwirkung treten zu können. So haben wir knapp ein Jahr nachdem ich die Idee wirklich in Angriff nahm die ersten Tester und Kunden gefunden, ein halbes Jahr später das erste Mal eine größere Summe Geld investiert und Anfang diesen Jahres dann den Markteintritt vorbereitet. Der steht jetzt an.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir sind insgesamt zu dritt. Das funktioniert aber nur, weil wir viele Aufgaben (Produktion, Programmierung, Versand etc.) von Anfang an outsourced haben.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Also Fehler haben wir schon fast alle erdenklichen gemacht.

Im Makro würde ich sagen, dass mein bisher größter Fehler war, nicht schneller einen MVP zu testen und eine simplere Version an den Markt zu bringen, um schneller Learnings sammeln zu können.

Im Mikro gab es einen Abend, an dem wir uns potentiellen Investoren vorstellen wollten. Da haben wir gepitched und dann auch Essen verköstigt. Als ich die Behälter aufmachte, habe ich dann gemerkt, dass die Mahlzeiten falsch gepackt waren. Da hatten wir nämlich nicht wie sonst in Menüschalen, sondern in großen Tüten packen lassen. Die waren aber leider undicht. So konnten wir das natürlich niemandem präsentieren. Wir haben dann jede Tupperschüssel besorgt, die wir zu Hause gefunden haben und hatten dann halt für uns Essen für den Rest der Woche.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Aus dem Mikro: Wir sind kein Caterer und wollen es auch nicht sein. Das ist eine ganz andere Art von Stress. Meinen Respekt!

Aus dem Makro: Build. Measure. Learn. Bau so schnell es geht einen Prototypen (egal was für einen business case du hast), lass Leute damit interagieren, schau dir genau an, was sie damit wie gemacht haben und dann lern draus. Wirf weg, was keiner genutzt hat, mach besser, was genutzt wurde, bring das an den Markt. Ab da kannst du weiter vom Kundenverhalten lernen und das Produkt verbessern und um Funktionen erweitern und generierst (hoffentlich) nebenbei schon erste Umsätze.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Beim Mindset. Egal was war, wir haben nicht aufgegeben.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir sind nach wir vor aus 100% Eigenkapital finanziert.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir haben grade eine erfolgreiche Kickstarter Kampagne hinter uns. Die ist sogar am Ende die Nr. 5 auf der Liste der meistfinanzierten Essens-Kampagnen bei Kickstarter Deutschland geworden. Das war schon sehr cool. Daher sind wir den Rest des Jahres damit beschäftigt, unsere Backer mit ihren Belohnungen (Essen, wer hätte es gedacht) zu versorgen und dann in den offenen Markt einzutreten. Da gilt es dann, sich über die nächsten 12 Monaten zu positionieren und zu etablieren.

Ich persönlich will das Team in den nächsten 12 Monaten verdoppeln und eine größere Produktionsstätte beziehen.  

Vielen Dank für das Interview.

DANKE EUCH!!!!

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