Hallo Erik, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei greenYou kurz vor:
Das Team ist mittlerweile sehr übersichtlich, ich führe das Startup inzwischen alleine. Angefangen hatten wir zu zweit. Zum Glück haben wir noch feste Partner mit denen wir arbeiten. Die gehören irgendwie auch mit zum Team.
Ich selbst komme ursprünglich aus der IT und Marketing Szene, habe aber schon als Kind gerne im Garten selbst gepflanzt und später auch als Landschaftsgärtner gejobbt. Technik hat mich immer genau so fasziniert, wie die Natur.
Vielleicht möchtest Du uns greenYou ganz am Anfang unseres Interviews kurz vorstellen ?
greenYou ist Hersteller von modernen und hochqualitativen Indoor-Gardening-Systemen und steht für ein modernes, innovatives und nachhaltig strukturiertes Unternehmenskonzept, welches ermöglicht, Qualität und Umweltbewusstsein zu vereinen. Durch die enge Zusammenarbeit mit verantwortungsbewussten Herstellern und Partnern werden nicht nur Transportkosten, sondern auch CO²-Emissionen verringert. Beim Produktsortiment wird sehr auf hochwertige, recyclebare Materialien geachtet – einhergehend mit einem Höchstmaß an Innovations- und Designansprüchen.
Welches Problem wollt Ihr mit greenYou lösen ?
Menschen in der Stadt haben oft keinen eigenen Garten. Viele möchten sich aber gerne gesund ernähren und dabei auch auf den ökologischen Fußabdruck achten.
wir bieten Lösungen um Bio-Kräuter und –Gemüse in den eigenen Vier Wänden mit minimalem Aufwand und ohne grünen Daumen wachsen zu lassen.
Wie ist die Idee zu greenYou entstanden ?
Wir haben nach dem Abitur einige Monate lang selbstständig gegärtnert und dabei festgestellt, dass die Kunden am liebsten das ganze Jahr über Pflanzen züchten möchten. Viele hätten sich auch über eine Möglichkeit gefreut den Winter über bereits Pflanzen vorzuziehen und diese im Frühjahr im Garten auszusetzen.
Ein Problem welches wir in der Stadt festgestellt haben ist, dass hier oft der Fensterplatz für eine Pflanzenzucht fehlt. Auch vertrocknen Pflanzen oft, da vergessen wird sie rechtzeitig zu wässern.
Uns ist die Idee gekommen diese Probleme zu lösen. Inspiration haben wir bei kommerziellen Indoorfarms in den Niederlanden gesucht. Zusätzlich haben wir uns mit der Photosynthese von Pflanzen und Faktoren von Pflanzenwachstum beschäftigt. Unser Anspruch ist das Pflanzenwachstum zu optimieren und dies so einfach und mit so wenig Aufwand wie möglich.
Wie würdest Du Deiner Großmutter greenYou erklären ?
Wir machen kleine Gärten für die Wohnung, die sich selber bewässern und über Spezial-Lampen das Sonnenlicht imitieren, so dass man das ganze Jahr in der Wohnung gärtnern kann.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?
Nein, eigentlich nicht. Wir haben nur unsere Produktpalette und unser Internationales Händlernetzwerk weiter ausgebaut.
Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?
Wir entwickeln und vertreiben unsere Produkte selbst übers Internet oder auf Messen. Zusätzlich bauen wir ein Händlernetzwerk auf, die die Produkte dann auch stationär und online anbieten. Wir versuchen hauptsächlich stationäre Händler und Partner außerhalb Deutschland zu finden.
Wie genau hat sich greenYou seit der Gründung entwickelt ?
Am Anfang haben wir mehr Aufmerksamkeit von den Medien bekommen, inzwischen ist das ein wenig abgeflacht. Dafür haben wir mehr Händler gewonnen, die unsere Produkte vertreiben. Ein Selbstläufer ist es aber nicht.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?
Leider die Teamzusammensetzung. Die Erwartungshaltung bei uns Gründern war leider sehr unterschiedlich. Mein Partner hatte eine etwas unrealistische Vorstellung der Umsatzzahlen und hätte das Unternehmen am liebsten nach einem Jahr für eine Millionensumme verkauft. Da wir (erwartungsgemäß) nicht so schnell gewachsen sind und die Motivation sehr darunter gelitten hat, haben wir uns dann auf eine Trennung geeinigt.
Was habt Ihr daraus gelernt ?
Man sollte die Ziele und Erwartungen schon vor Gründung sehr genau definieren und abgleichen. Natürlich ist man am Anfang euphorisch, aber Startup ist harte Arbeit und erfordert Durchhaltevermögen und Einsatz.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?
Bei der Wahl der Partner! Angefangen vom Ingenieurbüro, welches uns beim Design und der Produktionsplanung unterstützt hat über unseren Logistikpartner bis hin zu unseren Verkaufspartnern. Da ist natürlich auch ein wenig Glück dabei, aber natürlich hilft eine Recherche und Gespräche im Vorfeld.
Wie ist Euer Startup finanziert ?
Finanziert haben wir uns übers selbst ersparte. Da muss man dann schon auf jeden Euro schauen.
Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?
Wir wollen unsere Produkte gerne noch mehr Menschen zeigen, ohne Messen ist das natürlich nicht so einfach. So müssen wir online nach Partnern und Kunden suchen. Wir hoffen aber, dass zum Frühling hin die Garten- und Nachhaltigkeitsmessen wieder öffnen.
Gerade haben wir ein neues Produkt gelaunched, einen smarten Blumentopf, der sich in einem einstellbaren Zeitfenster meldet, wenn er Wasser benötigt. Mit dem günstigen Einsteigermodell hoffen wir die Fensterbänke in den Wohnungen jetzt im Frühling blühen zu lassen.
Vielen Dank für das Interview.