pakadoo – so kannst Du Deine Pakete kontaktlos & sicher empfangen

Hallo Markus Ziegler, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei pakadoo kurz vor:

Ich bin quasi ein IT- und Logistik-Urgestein und habe vor der Gründung von pakadoo über 20 Jahre lang bei der LGI Logistics Group GmbH diverse Bereiche aufgebaut und war zum Schluss Geschäftsführer mehrerer Gesellschaften und Mitglied der LGI-Geschäftsleitung. Davor habe ich bei Hewlett Packard in Deutschland und im Silicon Valley als IT Consultant gearbeitet In einem internen LGI-Workshop mit dem Ziel, neue Business-Modelle zu entwickeln, kam dann vor einigen Jahren von meinem Mitarbeiter Kris Van Lancker die Idee zu pakadoo auf und wir sind zunächst als Corporate Startup bei der LGI gestartet. Auch mein Mit-Gründer und -Geschäftsführer Michael Strohäcker war vorher bei der LGI im Sales tätig. Unser Team besteht zum Teil aus ehemaligen LGI-Mitarbeitern, die in den Bereichen Business Development, Prozess-Entwicklung, Sales-Innendienst und Customer Service arbeiten. In den Bereichen Sales, IT und Marketing haben wir uns noch „extern“ verstärkt.

Welches Problem wollt Ihr mit pakadoo lösen ?

Gestartet sind wir mit einem Problem, das jeder kennt: der Paketbote kommt immer genau dann, wenn man nicht zuhause ist. Das nervt jeden, wenn er dann nach der Arbeit noch zum Nachbarn oder gar zum Paketshop muss, um sein Paket abzuholen. Ganz abgesehen davon, dass das Paket dann unnötig herumgefahren wird – einmal vom Paketboten zur Postfiliale und dann vom Online-Shopper, der es (meist mit dem Auto) dort abholt. Das belastet dir Umwelt und den Verkehr.

Wie ist die Idee zu pakadoo entstanden ?

Jeder von uns kennt dieses Problem aus eigener Erfahrung. Auch mein Mitarbeiter Kris Van Lancker musste öfter die Erfahrung machen, am Wochenende in der Postfiliale Schlange zu stehen, um dort Pakete abzuholen. Zudem hatten wir auch im Logistik-Umfeld bei unserem Repair-Service, den die LGI für einen Hewlett Packard durchführt, die gleiche Herausforderung: die Kunden waren selten zuhause, wenn defekte Geräte abgeholt werden sollten. Da kam Kris auf die Idee, es Arbeitnehmern zu ermöglichen, private Paket dort zu empfangen, wo sie sich tagsüber aufhalten: im Büro. Viele Arbeitnehmer haben das sowieso schon gemacht, waren damit aber in einer rechtlichen Grauzone. Um den Unternehmen die Abwicklung mit einem rechtssicheren Prozess so einfach wie möglich zu machen, haben wir dazu eine App fürs Paketmanagement sowie eine Web-Plattform für die Nutzerregistrierung entwickelt.

Wie würdest Du Deiner Großmutter pakadoo erklären ?

Stell dir vor, es klingelt bei dir und es ist NICHT wie sonst der Paketbote, der ein Paket für deine Nachbarn abgeben möchte. Denn deine Nachbarn können jetzt – dank dem Service von pakadoo – ihre Pakete ganz offiziell bei sich im Büro empfangen. Damit Unternehmen dies ihren Mitarbeitern ganz einfach ermöglichen können, haben wir eine Software bzw. eine Handy App dafür entwickelt, mit der die Pakete gescannt und eingelagert werden können. Der eigentliche Paketempfänger wird dann automatische benachrichtigt und kann sein Paket abholen. Auch Rücksendungen können dank unserer Software beim Arbeitgeber abgegeben und den Paketfahrer wieder mitgegeben werden.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Da wir extrem kundenzentriert arbeiten, verändert sich unser Konzept ständig. So bieten wir unseren Kunden seit einiger Zeit die Möglichkeit, paketdienst-unabhängige Paketschränke für das Pakethandling zu nutzen, so dass eine zeitunabhängige und – in Corona-Zeiten besonders wichtig – kontaktlose Abholung möglich ist. Diese Schränke können für die unternehmensinterne Übergabe nicht nur von Paketen, sondern auch von Waren, Dokumenten etc. aller Art genutzt werden. Vor 2 Jahren haben wir unseren ersten sogenannten öffentlichen pakadoo point eröffnet – einen Paketschrank im Einkaufszentrum LAGO in Konstanz, an den sich Kunden Onlinebestellungen liefern lassen und dann beim Einkaufsbummel abholen können. Dieser Schrank kann auch von den Händlern vor Ort für Click&Collect genutzt werden. Und im letzten Jahr haben wir – auf vielfachen Wunsch unserer Kunden – eine schlanke, modular individuell anpassbare Softwarelösung für das Paketmanagement von geschäftlichen Paketen auf den Markt gebracht. Damit wird das Handling von geschäftlichen Paketen genauso transparent und vor allem effizient wie die von privaten Mitarbeiter-Paketen unserer Kunden.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Die Unternehmen, die den Service von pakadoo ihren Mitarbeitern bzw. Kunden anbieten, zahlen eine monatliche Service-Fee für die Nutzung der Software, der Service-Plattform sowie der Support-Hotline. Diese Service-Fee hängt von der Mitarbeiteranzahl bzw. Kundenfrequenz ab. Für die Nutzung unserer Business-Lösung fällt ebenfalls eine Service-Fee an – diese ist abhängig von der zu bearbeitenden Paketanzahl. Die pakadoo Paketschränke können gekauft, geleast oder gemietet werden. Daneben erhalten wir von den Paketdiensten für deren Einsparungen, die sie durch die gebündelte Anlieferung von geschäftlichen und privaten Paketen in Unternehmen erzielen, eine paketshop-ähnliche Fee pro Paket.

Wie genau hat sich pakadoo seit der Gründung entwickelt ?

Die Idee zum pakadoo Service entstand bereits 2014 und wurde dann in einem Pilotprojekt beim LGI-Kunden Hewlett Packard getestet. Nachdem die Resonanz der Mitarbeiter dort sehr positiv war, wurde Ende 2015 ein Corporate Startup gegründet. Da die LGI sich mehr auf ihr Kerngeschäft – weltweite Supply Chain Lösungen – konzentrieren wollte, wurde pakadoo Ende 2018 in eine eigenständige GmbH ausgegründet. Seitdem sind wir stark gewachsen und haben die Anzahl unserer Mitarbeiter fast verdoppelt.

Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Inzwischen sind wir auf 22 Mitarbeiter gewachsen – allein in diesem Jahr haben wir schon 5 neue Kollegen eingestellt. Im Vergleich zum Jahr davor konnten wir unseren Umsatz in 2019 um 75 % steigern.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Wir haben zu lange an unserem ursprünglichen eindimensionalen Finanzmodell festgehalten. Dessen Weiterentwicklung und >Umsetzung hat uns sehr viel Zeit gekostet.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir haben ein multidimensionales Finanzmodell entwickelt. Zudem haben wir diese Erfahrung auch auf andere Themen übertragen und können jetzt schneller pivotieren.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

In der absoluten Kundenzentrierung. Aus diesem Grund konnten wir zusammen mit unseren Kunden weitere Geschäftsmodelle evolutionär entwickeln.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir haben einen Investor, die finnische Private Equity Gesellschaft Verso Capital Oy .die auf Carve Outs und Wachstumsunternehmen spezialisiert ist.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir planen eine Verdoppelung der unserer sogenannten pakadoo points in Unternehmen und an öffentlichen Standorten, und damit auch eine Verdoppelung des Umsatzes. Zudem möchten wir die Zusammenarbeit mit Multiplikatoren, d.h.  Vertriebspartnern, die pakadoo eigenständig vertreiben, ausbauen.

Vielen Dank für das Interview.

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