Yellow Birds Consulting – berät und und coacht auf dem Weg in die digitalisierte Zukunft

Hallo Jens und Matthias, vielen Dank, dass Ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt ! Bitte stellt uns zu Beginn Euch von den YellowBirds kurz vor:

Ich bin Matthias Rausch, habe Wirtschaftsmathematik studiert, bin systemischer und agiler Coach und seit 20 Jahren im Bereich IT und Organisation in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen tätig.

Und ich bin Jens Nitsche, habe Fabrikbetrieb studiert und zum Thema Bestandsmanagement promoviert. Ich habe über 25 Jahre Erfahrung sowohl in der Beratung als auch in der Industrie und dabei komplexe Organisationen und Projekte verantwortet.

Welches Problem wollt Ihr mit den YellowBirds lösen ?

Klassische Beratungen fokussieren stark auf sichtbare Prozesse und Strukturen nach dem Motto „KISS – Keep It Smart and Simple“. Aber Menschen und Unternehmen sind alles andere als simple. Ob ein Projekt oder eine Veränderung ein Erfolg wird, entscheidet sich in Haltung, Verhalten und Kultur. Wir als YellowBirds betrachten alle Perspektiven und lösen Widerstände und Blockaden aktiv auf, bevor sie zum Problem werden. Das spart Zeit, Geld und Energie im Projektverlauf und ermöglicht die Konzentration auf den Inhalt, nicht auf den Widerstand.

Unser werteorientiertes Integrales Modell hilft dabei dem Team in der Visualisierung und Strukturierung der relevanten Aspekte aus dem sichtbaren Bereich wie Verhalten, Prozesse und Strukturen und dem unsichtbaren wie Kultur, Beziehung und Haltung. Damit gönnen wir unseren Kunden zu Beginn eines Projekts bewusst Komplexität.

Dabei vernetzen wir unser Expertenwissen aus Digitalisierung, Prozess- und Innovationsmanagement sowie integraler Unternehmensentwicklung mit den Kompetenzen des Teams. Gemeinsam entwickeln wir individuelle Strategien, um den globalen Herausforderungen heute und in Zukunft gewachsen zu sein. Dabei entfalten Innovation, Digitalisierung und Transformation erst durch die gemeinsame Betrachtung Ihre volle Wirksamkeit.

Am Ende geht es doch darum. Dass sich Unternehmen und Menschen in Bezug auf Erfolg, Wissen, Gemeinwohl und Freude kontinuierlich weiterentwickeln.

Wie ist die Idee zu den YellowBirds entstanden ?

Wir haben uns bei unserem vorherigen Arbeitgeber kennen gelernt und bei ein paar spannenden Anfragen gemeinsame innovative Lösungsansätze entwickelt. Obwohl wir sehr unterschiedlich sind hat das sehr gut gepasst.

Jens hat sich Ende 2017 selbstständig gemacht und ich habe Anfang 2018 gekündigt. Wir saßen dann irgendwann bei einer Tasse Kaffee zusammen und haben die erste Idee entwickelt. Dann ging es mit den Klassikern weiter: Wertepyramide, Empathy Map, Business Modell Canvas und Businessplan, bis wir entschieden haben, ja das passt und liefert unseren Zielkunden im Mittelstand echten Mehrwert und ein anderes Projekterlebnis. Ende Mai 2018 haben wir dann gegründet.

Wie würdest Du Deiner Großmutter die YellowBirds erklären ?

Oma, das ist so wie bei Deiner letzten Reise – da hat doch eine Reiseleiter vorher vieles geplant und während der Reise hat er Euch begleitet und auf Besonderheiten und Risiken hingewiesen. Und genau das gleiche machen wir mit Unternehmen, die ja auch eine erfolgreiche Entwicklung und Reise suchen. Die können das zwar auch allein, so wie Du auch alleine reisen könntest, aber mit uns sehen Sie mehr und haben mehr Freude daran.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Im Prinzip nicht, allerdings sprechen uns Kunden öfter an und fragen, ob ein gewisses Problem ebenfalls mit dem Ansatz bearbeitbar wäre. So ist letztes Jahr mit der Integralen Due Diligence ein Produkt für Family Offices und Private Equity Unternehmen entstanden, um bei der Unternehmensakquise auch unsichtbare Risiken aus Kultur, Organisation und Produktionssystem zu bewerten. Das ist aktuell einzigartig am Markt und wir sind bei einem Kunden mittlerweile in allen kritischen Akquisitionen als Partner gesetzt.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Ganz klassisch, wir arbeiten mir Werk- und Dienstverträgen. Unter gewissen Bedingungen (Neukunde, max. 10 Tage innerhalb eines Monats)  bieten wir auch Pay-what-it‘s-worth an, der Kunde entscheidet am Ende was ihm unsere Leistung wert war.

Wir haben ein paar Konzepte, wie wir einzelne Leistungsbestandteile digitalisieren und damit unabhängig von unserer persönlichen Beratung machen können, aber das braucht noch mehr Reifezeit – aktuell fahren wir hier noch analoge MVPs.

Wie genau hat sich YellowBirds seit der Gründung entwickelt ?

Wir haben seit dem ersten Monat alle Rechnungen pünktlich bezahlt und uns Gründern ein kleines Gehalt gezahlt. Das ist weit weg, von dem was wir in vergleichbarer Position bei einer etablierten Beratung kriegen könnten, aber dafür sind die Rahmenbedingungen viel attraktiver. Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir sind zweikommazwei. Letztes Jahr haben wir ein paar wenige Bewerbungsgespräche geführt und waren uns mit einer tollen Bewerberin schon einig, dann kam bei Ihr familiär leider etwas dazwischen. Letztendlich muss jemand, der mit uns arbeiten möchte aber auch Umsatz und Kunden mitbringen, wir können noch nicht aufgrund Reichtums schließen.

Blickt bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Das Thema Akquisition hatten wir vernachlässigt, weil es zu Beginn mit Empfehlungen aus dem Netzwerk eigentlich schon gut gelaufen ist. Das Problem wurde sichtbar, als Projekte aufgrund der beginnenden Flaute in der Automobilbrache verschoben wurden.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir haben das Thema Akquisition neu aufgezogen und um echte Kaltakquise erweitert. Das machen wir einerseits selbst, andererseits über eine spezialisierte Teilzeitmitarbeiterin. Wie in allen Startups ist das hartes Brot.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Uns war es von Beginn an wichtig an einer ökologisch und ökonomisch lebenswerten Zukunft für uns und nachfolgende Generationen zu arbeiten. Das findet sich an vielen Stellen wieder. Mit der Unterzeichnung der Win-Charta und der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz haben wir unseren Anspruch klar formuliert und sind in unserer Branche richtungsweisend. Unsere Beratungsleistung ist heute schon CO2-neutral. Das ist noch eine Nische, die für Große nicht interessant wirkt. Nachhaltigkeit bekommt aber – auch im mittelständischen Einkauf – immer mehr Gewicht, da haben wir ein bis zwei Jahre Vorsprung vor Marktbegleitern.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir sind vollständig eigenfinanziert. Zu Beginn hatten wir uns über einen kfw-Gründerkredit abgesichert, haben wir aber nicht benötigt und wieder gekündigt. Die kommenden Monate werden wegen der Corona-Krise natürlich hart, aber wir haben von unseren Ergebnissen der ersten beiden Jahre immer genügend in der Firma belassen, so dass wir jetzt auch über diese Durststrecke kommen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Die Krise zeigt ja gerade vielen Unternehmen, dass Sie womöglich Ihre Supply Chain anders gestalten, die IT Services auf ein neues Niveau heben und auch die Arbeitsorganisation neu gestalten müssen – es ist ja überraschend was alles virtuell machbar ist. Das sind alles komplexe Projekte, bei denen wir ideal unterstützen, da es nicht nur um Technik, sondern auch um Haltung, Verhalten und Kultur geht. Wir sind da der ideale Sparring Partner für den Mittelstand.

Vielen Dank für das Interview.

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4 thoughts on “Yellow Birds Consulting – berät und und coacht auf dem Weg in die digitalisierte Zukunft

  1. Liebes Stuttgart-Startups Team,
    vielen herzlichen Dank für die Veröffentlichung des Interviews. Zwischen Durchführung und Veröffentlichung sind einige Dinge passiert, die hier unbedingt erwähnt werden sollten.
    1. Jens ist wieder in ein Anstellungsverhältnis gewechselt und operativ nicht mehr aktiv. Ich bin allerdings sehr froh darüber, dass er weiterhin Gesellschafter der GmbH ist und damit sogar aus Sicht eines Marktbegleiters an der positiven Entwicklung der YellowBirds beiträgt.
    2. Die Nachfrage nach ethischer Unternehmensführung ist in den letzten Monaten stark gestiegen. Wir haben dafür Gemeinwohl-Ökonomie Begleitung in unsere Arbeit integriert. Dazu hat sich Matthias zertifizieren lassen. Über ein Dutzend Unternehmen haben wir hier bislang bereits erfolgreich begleitet. Eine weitere Peergruppe mit fünf Unternehmen steht in den Startlöchern.
    Liebe Grüße aus Ulm
    Matthias

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