TechTinyHouse verbindet Wohnen mit Unabhängigkeit

Hallo Brendan, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei TechTinyHouse kurz vor:

Ich bin Brendan Thome, Gründer und Unternehmer. Meine Begeisterung gilt allen Möglichkeiten, persönliche Freiheiten zu fördern, neue Ideen auszuprobieren und bestehende Ideen zu optimieren. In meinem Team haben wir diverse Kompetenzen vereint, so etwa Machergeist, designerische, analytische und handwerkliche Kompetenzen.

Vielleicht möchtest Du uns ganz am Anfang unseres Interviews TechTinyHouse kurz vorstellen ?

TechTinyHouse baut anspruchsvolle Tiny Houses – mobile kleine „Häuser“ – und bietet zusätzliche Leistungen rund um das Thema an: Workshops, Beratung, Statikberechnungen, Komponenten von Tiny Houses.

Welches Problem wollt Ihr mit TechTinyHouse lösen ?

Unsere Tiny Houses verbinden Wohnen mit Unabhängigkeit. Hier bedeutet Unabhängigkeit zunächst die örtliche Freiheit – das Tiny House kann, je nach Größe, mit einem SUV an jeden Ort gebracht werden. Finanzielle Unabhängigkeit wird durch die wesentlich geringeren Kosten gegenüber z.B. einer Eigentumswohnung unterstützt. Gestalterische Unabhängigkeit ergibt sich durch die weitgehende Freiheit, eigene Vorlieben in dem Bau umzusetzen.

Wie ist die Idee zu TechTinyHouse entstanden ?

Anfang 2015 sind meine Partnerin Sina und ich im Internet auf Tiny Houses aufmerksam geworden. Nach einem Besuch in den USA haben wir uns in ca. 2 Jahren die fachlichen Grundlagen erarbeitet und dann unser eigenes Tiny House gebaut. Dabei haben wir konsequent auf materialtechnische Wertigkeit und kompromissloses Design gesetzt. So haben wir z.B. erkannt, dass es am Markt keine genügend stabilen, für Tiny Houses geeignete Anhänger gab und haben deshalb in Zusammenarbeit mit einem Statiker und einem Anhängerbauer unseren eigenen Anhänger entwickelt und gefertigt.

Während des Tiny House Baus haben wir gespürt, dass es uns Spaß machen würde, diese Expertise auch für andere anzuwenden und haben dazu TechTinyHouse gegründet. Inzwischen sind wir zu viert im Team, arbeiten aber immer noch stark mit externen Partnern für die verschiedensten Gewerke zusammen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter TechTinyHouse erklären ?

Wir bauen Mobilien – das heißt, statt ortsfester Häuser, also Immobilien, bauen wir kleine Häuser, die mit großen Autos überallhin bewegt werden können. Diese Häuser haben die Größe einer typischen Studentenwohnung. Sie sind relativ preiswert und können viele Träume ihrer Bewohner umsetzen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Nicht grundlegend. Wir haben lediglich unsere Umsetzungsmöglichkeiten konsequent immer mehr erweitert.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir haben einige interne Standards entwickelt, die wir an die meisten Kundenwünsche schnell und einfach anpassen können. Auch ausgefallenere Vorstellungen setzen wir gerne nach entsprechender Entwicklungsarbeit um.

Bezüglich des Leistungsumfangs sind wir flexibel. Neben schlüsselfertigen Tiny Houses bieten wir auch Komponenten an, wie z.B. Anhänger verschiedener Längen, Breiten oder Gewichtsklassen, oder einen Teil- oder Komplettrohbau. Wir können Bausätze liefern und bieten Kunden an, selbst Teile des Baus auszuführen. Daneben lassen wir Kunden auch von unseren Erfahrungen und Wissen durch Beratung, Workshops oder Berechnungen profitieren.

Wir wollen organisch wachsen und benötigen derzeit aufgrund des großen Interesses an Tiny Houses praktisch kein eigenes Marketing. Als Anbieter mit dem Anspruch, besonders wertige Produkte zu liefern, profitieren wir von den Empfehlungen aus unseren Projekten und unserer Kunden.

Neben Privatkunden sind wir auch für geschäftliche Kunden sowie für öffentliche Auftraggeber aktiv.

Wie genau hat sich TechTinyHouse seit der Gründung entwickelt ?

Neben unserem Büro in Stuttgart haben wir eine Produktion in Detmold aufgebaut. Unsere Lieferanten- und Partnernetzwerke haben sich stetig weiterentwickelt und sind zu einem wesentlichen Asset unseres Unternehmens geworden. Auch unser Leistungs- und Kundenportfolio hat sich wesentlich verstärkt bzw. diversifiziert

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Da wir organisch wachsen wollen, geht es auch nicht exponentiell voran. Wir sind inzwischen vier statt zwei Mitglieder im Team und erreichen mit tatkräftiger Unterstützung unseres Partnernetzwerks eine höhere sechsstellige Umsatzzahl.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

So richtig schief gegangen ist glücklicherweise nichts. Allerdings haben wir aus unserer Innovationsfreude heraus auch Umsetzungen entwickelt, die am Markt bisher keine Resonanz erfahren haben.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Nun ja, ich fürchte, das werden wir auch in Zukunft nicht verlässlich vermeiden können. Es gehört einfach zu einer echten Innovationsmentalität, dass man auch mal in eine Sackgasse gerät. Dazu braucht man den notwendigen Mut, auch mal zu scheitern. Doch wir greifen jetzt stark auf Ideen oder auch vagen Vorstellungen unserer Kunden zurück und entwickeln diese zu neuen, tragfähigen Konzepten weiter, statt ins Blaue hinein zu entwickeln.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Ich denke, indem wir auftretende Chancen und Probleme mit Ausdauer und durch Aufbau eigener Kompetenzen, sowie durch Auffinden und Anwenden externer Kompetenzen lösen.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Bisher ist es komplett eigenfinanziert, nicht zuletzt durch die Erlöse aus einem früheren, von mir gegründeten Startup.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir haben einige aufregende Entwicklungen in der Pipeline und möchten diese in Prototypen umsetzen. Gleichzeitig möchten wir in Bezug auf unsere Prozesse noch agiler werden, um noch leistungsfähiger zu werden. Dazu wollen wir uns Zeit nehmen, Prozesse, Arbeitsmittel und Produkte noch besser zu systematisieren und, wo es möglich ist ohne dabei Flexibilität aufzugeben, zu standardisieren.

Vielen Dank für das Interview.

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